PGR-Klausurtag: Pastoral am Puls

Am 1. Februar trafen sich der Pfarrgemeinderat von St. Antonius, Künzell und St. Pius, Fulda und Teile seiner Ausschüsse im Thomas-Morus-Haus in Künzell. Zusammen mit Pfarrer Kurt Faulhaber verbrachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen gemeinsamen Tag zum Thema

„Pastoral am Puls – Starttag für den neu gewählten PGR“.

Der Vormittag war geprägt von einer spirituellen Zeit in Kleingruppen. In diesen Kleingruppen ging es um die Frage: „Was berührt mein Herz?“ oder: „Was hat mein Herz in letzter Zeit besonders berührt und bewegt?“ Über diese Erfahrungen kamen die Kleingruppen anschließend ins Gespräch. Dieser intensive Austausch über persönliche Herzensmomente, die das eigene Leben, das Leben in der Pfarrgemeinde und der Welt in den Blick nahmen, war für alle eine schöne und tiefe Erfahrung von Gemeinschaft.

Ein weiterer Schritt folgte, indem Pfarrer Faulhaber die Frage in den Raum stellte, ob in diesen Herzensmomenten Gottes Spur zu entdecken sei. In Kleingruppen ließen wir uns dann auf diese Suche ein – mit Hilfe von Symbolen wie einer Pflanze, zwei Händen, die eine Herzform bilden, einer Glühbirne und einem Knoten. So wurde es leichter, den Gott des Lebens in unsere Sprache zu bringen.

Pfarrer Faulhaber stellte danach das wichtigste Symbol der „Pastoral am Puls“ vor: die geöffnete Tür. Erfahren wir in unseren Herzensmomenten den Gott des Lebens, können uns solche Erfahrungen neue Türen im Leben öffnen – Türen, die Gott uns aufmacht und durch die er uns einlädt hindurchzugehen.

Nach einem intensiven Vormittag mit viel Gespräch und geistlichem Tiefgang ging es am Nachmittag mit der Frage weiter: „Was bedeutet diese Herangehensweise für uns als Christen in der heutigen Zeit?“ – Den Teilnehmenden wurde deutlich: „Gott handelt, hier, heute, ganz konkret!“

In diesem Statement wird das Ziel der „Pastoral am Puls“ verdeutlicht. Wir möchten als Pfarrgemeinden in St. Antonius und St. Pius den Blick mehr und mehr auf Gott richten und diesen als Handelnden in unserem christlichen Umfeld wahrnehmen – sind wir doch Gottes Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und dadurch auch Werkzeug in seinem Plan. – Das heißt aber nicht, dass wir nur Marionetten unseres großen Gottes sind!

Können wir das Gesagte nicht mit einem Plan eines neuen Hauses vergleichen? Der Architekt plant das Gebäude und gibt den Plan frei für die Handwerker, sich in diesem Raum zu entfalten. – Beim Bau des Hauses kann es passieren, dass sich etwas verändert oder Ideen der Mitarbeiter wachsen. Diese Gedanken werden dann mit dem Architekten erneut besprochen und es entsteht ein gutes und gesundes Wachstum des Ganzen.

So oder so ähnlich können wir auch unsere Beziehung zu Gott verstehen. Er hat uns in die Welt gestellt und hat seinen Plan mit uns. Für diesen Plan braucht er uns, sind wir doch seine Werkzeuge, denn ein Haus kann nicht ohne Maschinen/Werkzeuge gebaut werden.

Auf das Beziehungsverhältnis, dass Gott der Handelnde ist und uns Türen (Möglichkeiten) im Leben eröffnet, wollen wir als Pfarrgemeinden in Zukunft näher schauen. Wir wollen gemeinsam durch die Türen des Lebens gehen, um so mit dem Heiligen Geist als Partner gemeinsam Kirche zu gestalten.

Glaube ich, dass Gott hier, heute und ganz konkret wirkt?

In der Apostelgeschichte ist viel vom Heiligen Geist die Rede, und dass er den Aposteln den Weg zeigt und auch Wege unterbrochen hat. Immer wieder ist dort die Rede von der geöffneten Tür, und dass Gott es ist, der durch die Apostel handelt. Durch diesen Impuls von der geöffneten Tür durch Pfarrer Faulhaber wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern deutlich, dass es künftig um ein Umdenken in der Seelsorge vor Ort gehen muss.

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Der Pfarrgemeinderat entschied am Ende des Klausurtages, dass er diesen Weg einschlagen möchte und mit Hilfe einer eigenen Schriftrolle aufschreiben wird, wo er im Herzen berührt worden ist, und wo Gott ihm Türen geöffnet hat. Dem Pfarrgemeinderat wurde klar: Mit der Schriftrolle werden auf Dauer Erfahrungslinien über längere Zeiträume verfolgt, die in uns nachklingen lassen, wie wiederkehrende Erfahrungen und gemeinsame Erlebnisse geistlicher Strukturen sich durch das Leben der Pfarrgemeinde ziehen. Aufgeschrieben auf einer Schriftrolle, bleiben diese Lebenserfahrungen präsent und man spürt auf Dauer, wo Gott für den Einzelnen und die Pfarrgemeinde eine Lebenstür öffnet!

Der Klausurtag war für alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen ein Tag mit geistlichem Tiefgang, der die Pfarrgemeinden St. Antonius und St. Pius in eine gute Zukunft führen wird. Es wurde deutlich: Ein solches Wachstum können wir nicht machen. Es wird ein Geschenk Gottes bleiben – ja, ein Abenteuer mit ihm! – Dieser Klausurtag des PGR war der Anfang eines guten Weges mit der Schriftrolle und dem Gespür nach MEHR und der Erfahrung:

Wir müssen als Kirche neue Wege gehen.

Der Pfarrgemeinderat mit seinen Ausschüssen möchte sich auf diesen Weg mit dem lebendigen Gott begeben. Der lebendige Gott schenkt das Durchhaltevermögen in der Gewissheit, dass es ein Wachstumsprozess sein wird, hinein in die Zukunft! – Kurz: Der Klausurtag war ein Geschenk für alle, die dabei sein konnten.

Bericht: Pfr. Rudolf Liebig und Steffen Büdel, Gemeindereferent