Was wir heute in der Geschichte von Leon hörten, kennen wohl alle Kinder, die Geschwister haben. Sein Bruder Anton ärgerte ihn. Aber an einem Tag war es besonders schlimm…
Ganze sieben mal hatte Leon einen Grund, sich über Anton zu ärgern: weil er ihn stupste, seine Lieblingstasse zerdepperte, seine Kekse aufaß usw. Die Kinder versetzten sich in die Lage von Leon und sollten bei jeder Szene entscheiden, ob sie Anton verzeihen würden. Dafür legten sie zuvor ausgeteilte kleine Herzchen vor sich hin. Keines der Kinder hatte hinterher alle sieben Herzen vor sich liegen. Die Kinder berichteten, was sie nicht verzeihen können, u.a. dass Anton sich nicht für Leon einsetzte, als er mitbekam, wie andere Kinder im Schulbus über seinen Bruder lästerten.
Verzeihen ist manchmal gar nicht so leicht. Umso mehr staunten wir, als wir hörten, was Jesus auf Petrus Frage antwortete, wie oft er seinem Bruder an einem Tag verzeihen solle: nicht 7 mal, sondern 77 mal. Zur Veranschaulichung durften die Kinder alle Herzchen aus ihren Schälchen ausschütten – so viele Herzen hätten sie noch hinlegen müssen, wenn sie die von Jesus geforderte Vergebungsbereitschaft an den Tag legen würden. Wie soll man das schaffen? Ähnlich ratlos mussten wohl auch die Jünger gewesen sein, als sie Jesu Antwort hörten. Und deswegen erzählte Jesus ihnen das Gleichnis vom unbarmherzigen Gläubiger. Wie den Jüngern wurde auch uns nun klar, warum wir verzeihen sollen: Weil wir zuvor die unendliche Vergebung Gottes erfahren haben.
Zum Abschluss verzierten die Kinder mit den kleinen Herzen einen Bibelvers aus dem Epheserbrief, der das zuvor Erarbeitete prägnant zusammenfasst: Seid freundlich und barmherzig und vergebt einander, so wie Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat. (Eph 4,32)